Wir leben in einer Zeit in der das einzig Sichere die Veränderung ist. Neue Technologien entwickeln sich schneller denn je und typische Berufsfelder könnten in naher Zukunft durch künstliche Intelligenz ersetzt werden. Die wichtigste Eigenschaft ist also, anpassungsfähig zu sein und unheimlich schnell zu lernen. Wir müssen wie immer aktiv sein und nicht nur passiv zusehen, jammern und denken, dass wir sowieso nichts ändern können.

Ein einfaches Beispiel ist der Beruf des Lastwagenfahrers. Es ist absehbar, dass ein Großteil der Fahrten auf Autobahnen nicht mehr von Menschen gesteuert werden muss und so kann es natürlich passieren, dass viele dieser Jobs über kurz oder lang wegfallen. Aber das heißt nicht, dass man für den Job kämpfen sollte, um ihn um jeden Preis zu halten. Es ist gut, dass die Menschheit effizienter wird und dadurch wird der Wohlstand auch wachsen. Beim Umstieg von Disketten auf CDs hat man auch nicht weiterhin die nachteiligen Disketten verwendet, nur um die Jobs in dem Bereich zu erhalten.

Das Gute ist, dass dieser Umstieg nicht überraschend von einem Tag auf den anderen passiert und somit kann man sich einfach neben dem Job andere wertvolle Eigenschaften aneignen. Man hat es also selbst in der Hand, nicht am Arbeitsplatz obsolet zu werden. Das Wichtigste ist wie gesagt, sich an die sich ändernden Umstände anzupassen und lernfähig zu sein.

Wozu der Mensch fähig ist, wird eindrucksvoll in dem Buch „Ultraleaerning“ von Scott Young beschrieben. Der Autor selbst wurde bekannt durch seine „MIT Challenge“. Das MIT ist in den meisten Uni-Rankings weltweit auf Platz 1 und ist somit auch eine der anspruchsvollsten Unis. Scott Young schaffte es trotzdem, das gesamte Curriculum des 4-jährigen Bachelors in Computer Science, durch online Kurse, die gratis vom MIT zur Verfügung gestellt werden, in nur einem Jahr zu lernen.

Ein weiteres seiner Experiment im Bereich „Ultralearning“ war es, 4 verschiedene Sprachen in einem Jahr zu lernen. Er reiste dafür jeweils 3 Monate nach Spanien, Brasilien, China und Korea, um sich die jeweilige Landessprache anzueignen. 3 Monate reichen mit einem durchschnittlichen Lernaufwand nicht annähernd aus, um eine Sprache zu beherrschen. Scott Young hingegen setzte sich selbst das Ziel, in den jeweiligen 3 Monaten kein Wort Englisch zu sprechen und lernte darüber hinaus jeden Tag die Sprache zusätzlich zum Einsatz im Alltag. Mit diesem 1-jährigen Experiment beherrscht er 4 neue Sprachen und hat sie mit Sicherheit besser im Griff, als die meisten Schüler nach einer 5-jährigen Schul-Sprachausbildung.

Diese Beispiele zeigen, wie schnell man wirklich gut in einem bestimmten Bereich werden kann, wenn man sich darauf fokussiert. Auch in vielen Sportarten, bei denen die Technik im Vordergrund steht wie Tennis, Volleyball oder Turnen, erreicht man weitaus mehr, wenn man 1 Jahr lang 5 Mal die Woche trainiert und nicht 5 Jahre lang 1 Mal pro Woche.

Natürlich ist dieser Lernansatz nicht in allen Bereichen optimal. Beim Krafttraining beispielsweise ist ein langfristiger Ansatz sicherlich zielführender. Auch Zähneputzen ist ein Beispiel, wo es nichts bringt, einen Tag 5 Stunden zu putzen und dafür an anderen Tagen nicht. Es ist aber glaube ich, in enorm vielen Bereichen anwendbar und definitiv auch spannend für einen selbst zu sehen, wie schnell man seine eigenen Fähigkeiten verbessern kann.

Das Buch „Deep Work“ von Cal Newport ist meiner Meinung nach eine perfekte Ergänzung zu „Ultralearning“. In dem Buch wird beschrieben, wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, sich ablenkungsfrei auf eine einzige Sache über einen längeren Zeitraum zu konzentrieren.

Egal ob es in einem Bereich ist, der dich beruflich weiter bringt, ein Instrument, dass du immer schon mal lernen wolltest, zeichnen oder eine neue Sportart. Probier es einfach mal aus und die Fortschritte, die in einer kurzen Zeit möglich sind, können wirklich bemerkenswert sein. Außerdem gibst du dir selbst wiedermal eine Herausforderung in der Freizeit, was dem oft gleichen Alltag wieder etwas Spannendes gibt.

Um dich zu motivieren etwas Neues auszuprobieren, hier noch ein Zitat von Albert Einstein:

„Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig.“

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