Mach deine Gesundheit zu einer Priorität

Mit unserer Gesundheit beschäftigen wir uns leider immer erst dann, wenn wir Probleme damit haben. Doch es wäre weit einfacher ein gutes Gesundheitslevel zu halten, als ein schlechtes zu verbessern. Uns ist allen bewusst, dass ein gesunder Körper all unsere Lebensbereiche positiv beeinflusst. Wir haben mehr Energie im Alltag, fühlen uns wohler, sind selbstzufriedener und ausgeglichener. Warum schenken wir ihm dann so wenig Zeit?

Quantität vs. Qualität

Als ich meinen Zivildienst im Krankenhaus absolvierte, war ich wirklich verwundert. Viele der Krankenschwestern und Pfleger rauchten. Doch wie kann das sein, wenn man tagtäglich sieht, was Rauchen mit dem Körper anstellt? Es gab Patienten, die man auf 100 Meter Entfernung hören konnte, da sie eine schwere Form von COPD hatten und somit keuchten, als wären sie gerade Intervalle gelaufen, wenn sie über den Gang gingen.

Man ist also ständig mit den potentiell negativen Folgen konfrontiert und trotzdem ändert man nichts an seinem Verhalten. Irgendwann habe ich dann mal die Frage gestellt, wie man auf einer internen Station arbeiten und trotzdem rauchen kann? Die Antwort war recht simpel. Sie sehen jeden Tag wie mies es vielen Leuten im hohen Alter geht und wollen somit gar nicht alt werden.

Das ist meiner Ansicht nach der vollkommen falsche Zugang. Denn es zählt nicht das Alter das man erreicht, sondern die Qualität der Jahre. Wenn ab 50 die ersten Probleme auftreten und man sich kaum noch bewegen kann, weil man nie auf seinen Körper geachtet hat, ist die Qualität auch ab 50 schon schlechter. Andere gehen mit 80 noch Skifahren und strahlen vor Lebensfreude.

Für mich ist die Aussage nicht alt werden zu wollen Unsinn. Ich glaube es ist mehr eine Rechtfertigung für Dinge wie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum. Dabei ist jedem bewusst, dass es negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat, doch so kann man seine Handlungen begründen.

Instinkte sind nicht mehr zeitgemäß

Ein Hauptproblem ist natürlich, dass unser Gehirn und unsere Instinkte aus einer Zeit stammen, wo noch hinter jeder Ecke ein Raubtier auf uns warten könnte und Essen noch nicht im Überfluss verfügbar war. Deshalb verfolgt unser Hirn instinktiv die 4 Intentionen: Gefahren aus dem Weg gehen, kalorienreiches Essen zu sich nehmen um zu überleben, nicht zu viel Energie verschwenden und vielleicht noch der Drang der Reproduktion, also der Drang unsere Gene weiterzugeben. Auf der Couch herumzugammeln und Chips zu essen ist also instinktiv, da zumindest drei der vier Punkte erfüllt werden.

Unser Verhalten ist auch stark von “Instant Gratification”, also der sofortigen Belohnung, abhängig. Unser Körper sucht nach kurzfristig angenehmen Situationen und die langfristige Sichtweise fehlt ihm komplett. Der Körper denkt sich also nicht, den Donut sollte ich jetzt nicht essen, da ich nach einer halben Stunde müde werde und langfristig dicker werde. Er denkt nur an das kurzfristige Hoch nach dem Zucker und die wertvollen Kalorien, um nicht zu verhungern.

Habits can make you or break you

Unsere Gesundheit ist vielleicht mehr als alles andere von unseren Gewohnheiten abhängig. Je nachdem welche Gewohnheiten wir uns aneignen, werden wir unsere Gesundheit täglich ein bisschen verbessern oder ein bisschen verschlechtern. Ein einziges Training macht dich nicht fit, aber regelmäßiges Trainieren ist essentiell. Genauso macht dich eine ungesunde Mahlzeit nicht krank, aber jeden Tag in der Früh ein Stritzel mit Marmelade wird dich langfristig negativ beeinflussen.

Egal ob wir es wollen oder nicht, wir formen Gewohnheiten. Der Starinvestor Warren Buffet bringt es auf den Punkt: “Die Ketten der Gewohnheit sind zu leicht, um sie wahrzunehmen, bis sie zu schwer sind, um sie zu zerbrechen.” In vielen Fällen ist es natürlich super, dass wir Gewohnheiten bilden. Beim Autofahren musste man sich zu Beginn unheimlich konzentrieren und war überfordert von Blinken, Schalten und Abbiegen gleichzeitig. Nach einiger Zeit läuft alles automatisch und man kann daneben eine Unterhaltung führen oder Musik hören.

Genauso merkt sich der Körper, dass man sich dem Stress mit einer kurzen Rauchpause entziehen kann oder dass der Alkohol die unangenehmen Gefühle unterdrückt, auch wenn er keine Probleme löst. Deshalb ist enorm wichtig, welche Dinge wir automatisiert tun wollen. Denn auch regelmäßiger Sport mit Freunden kann eine Gewohnheit werden.

Gesunder Lebensstil

Das Wichtigste ist also, seinen Lebensstil nachhaltig gesünder zu gestalten. Du sollst nicht weniger essen und trainieren, bis du ein gewisses Zielgewicht erreicht hast. Es gilt eine Ernährungsform zu finden, die gesund und nahrhaft ist, die du bis zum Lebensende aufrechterhalten könntest. Genauso solltest du eine Sportart oder Bewegungsform finden, bei der du dir vorstellen kannst, sie solange zu machen wie du dazu fähig bist.

Ich merke zum Beispiel, dass ein Training alleine oft intensiver ist, als mit Freunden. Doch genau das Tratschen zwischen den Sätzen macht es aus und dadurch hatte ich nie Probleme einen Trainingsplan langfristig aufrechtzuerhalten. Frei nach dem afrikanischen Sprichwort: “If you want to go fast, go alone. If you want to go far, go together.” Sport war und ist für mich immer ein Weg, um Leute zu treffen und mit meinen Freunden etwas zu unternehmen. Beim lockeren Laufen kann man genauso gut tratschen, wie wenn man sich zusammensetzt.

Leg also mehr Wert auf Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßigen Sport (mit Freunden), weniger Alkohol, etc. auch wenn du gerade keine gesundheitlichen Probleme hast.

Abschließend noch ein Zitat, dass auch auf der Startseite zu finden ist, weil es den Umgang mit unserer Gesundheit so gut beschreibt:

“Ein gesunder Mensch hat 1.000 Wünsche, doch ein Kranker nur einen.”

Wenn du auf der Suche nach neuen Büchern bist, kann ich dir diese Bücherliste empfehlen. Über eine Anmeldung zum Newsletter würde ich mich enorm freuen.


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