Die 5-Minuten-Regel

Kennst du dieses kurze Zögern, bevor du eine Aufgabe beginnst? Die leise Stimme im Ohr die dir flüstert: “später”? Genau in diesen Momenten entscheidet sich, ob du ins Tun kommst oder hängen bleibst. Die 5-Minuten-Regel ist eine einfache Methode, die dir hilft, sofort zu starten. Auch dann, wenn du eigentlich keine Lust hast. Und oft genügt genau dieser kleine Anfang, um den Stein ins Rollen zu bringen.

Hör auf zu warten

Es ist 10:48 und du solltest eigentlich lernen. Doch dein Hirn ist gewieft. Es redet dir ein, dass du nur zur vollen Stunden starten kannst. Also erst um 11:00.

So hat es dein Hirn geschafft in der Komfort-Zone zu bleiben und du scrollst 12 Minuten durch Instagram Reels.

Doch dabei bleibt es nicht. Um 11:09 realisierst du, dass 11:00 nicht geklappt hat. Also verschiebst du es auf 11:15, denn irgendwie fühlt sich eine Viertelstunde wie ein besserer Startzeitpunkt an.

Selbst wenn du es dann schaffst dich um 11:15 aufzuraffen, ist dein Hirn vollgepumpt mit Reizen und Dopamin. Du fühlst dich träge und kannst kaum noch etwas Neues aufnehmen.

So verbringst du einen Großteil deines Tages damit, jene Dinge aufzuschieben, von denen du weißt, dass sie dir gut tun.

Wenn eine Deadline ansteht, wie beispielsweise beim Lernen für eine Prüfung, ist Aufschieben oft halb so schlimm. Früher oder später steigt der Druck so stark, dass du ins Tun kommst.

Doch was passiert mit den Projekten, die dir wirklich wichtig sind? Jene, die dich aus deiner Komfort-Zone holen und dein Leben verändern könnten?

Genau dort ist die Schwelle zum Starten am höchsten. Das Ziel wirkt groß und einschüchternd und der erste Schritt fühlt sich an wie ein möglicher Weg ins Scheitern. Also tut dein Hirn alles, um dich davon abzuhalten. Es wird mit allen Mitteln versuchen dich in der Komfort-Zone zu halten.

Es ist nicht nur deine Produktivität, die hier auf dem Spiel steht, sondern auch dein Wohlbefinden.

Was schiebst du seit Wochen oder gar Monaten vor dir her? Wozu kannst du dich einfach nicht aufraffen, obwohl du weißt, dass es dir gut tut? Die Idee begleitet dich ständig im Hinterkopf, doch aus der anfänglichen Begeisterung wird mit der Zeit ein leises Schuldgefühl.

5 Minuten sind wertvoll

Niemand kann fünf Stunden am Stück hochkonzentriert arbeiten. Bei kognitiv anspruchsvollen Aufgaben brauchst du Pausen. Diese nimmst du dir ohnehin, bewusst oder unbewusst.

Doch wie verbringst du deine kurzen Unterbrechungen? Ein schneller Blick in die Mails? Ein Reflexklick auf deine bevorzugte News-Seite? Oder geht der Griff zum Smartphone, in der Hoffnung auf eine willkommene Ablenkung?

All das hat nichts mit einer echten Pause zu tun. Im Gegenteil, diese Tätigkeiten überfluten dein Hirn nur noch weiter.

Es ist gut und wichtig, Pausen einzulegen. Allerdings tatsächliche Pausen.

Leider haben wir verlernt, einfach nichts zu tun. Selbst wenn du kurz auf die Toilette gehst, greifst du automatisch zum Smartphone oder zur Smartwatch.

In kurzen Intervallen abzuschalten, ist eine seltene Superkraft in der heutigen Zeit.

Dies soll also keinesfalls eine Aufforderung sein, jede freie Minute zu füllen. Wenn du in der Schlange auf deinen Kaffee wartest, warte tatsächlich. Atme tief durch und nimm wahr, was sich um dich herum tut.

Wenn du dein Gehirn in diesen Momenten nicht mit TikTok, Instagram oder YouTube überlastest, haben deine Gedanken wieder Raum. Und genau dann wandern sie oft zu deinen Ideen, Projekten und Zielen. Und das ist gut so.

In kurzen Pausen von fünf Minuten kannst du für deine Herzensprojekte überraschend viel erreichen.

Auf den ersten Blick klingt das absurd. Wie sollst du in fünf Minuten wertvolle Arbeit leisten oder ein Projekt beginnen, das du seit Jahren vor dir herschiebst?

Der Grund dafür ist simpel: Der Start ist mit Abstand der schwierigste Teil. Beim Schreiben für diesen Blog, ist nicht das Schreiben selbst die Schwierigkeit. Sondern vielmehr, dass ich Notion öffne und anfange zu schreiben. Nach dem Start wird es einfacher und macht sogar Freude.

Genau deshalb sind bereits fünf Minuten wertvoll.

Wenn ich mich in der Straßenbahn fünf Minuten meinem Blog widme, reicht das häufig aus, um das kommende Thema aus einer Liste von Notizen auszuwählen.

Diese kleine Auswahl wirkt vielleicht belanglos, hat aber einen großen Effekt. Mein Gehirn beschäftigt sich danach unbewusst weiter damit und liefert mir immer wieder neue Ideen.

Auch diese Sätze schreibe ich gerade auf meinem iPhone in der Straßenbahn auf dem Weg zur Uni. Die Fahrt dauert nicht einmal fünfzehn Minuten und trotzdem kann ich Gedanken festhalten, die ich später in Ruhe ausformuliere. So muss ich nicht erneut mit einer einschüchternden leeren Seite beginnen.

Fünf Minuten sind also immer wertvoll. Sei es für eine tatsächliche Pause, in denen du all deine Erlebnisse verarbeiten kannst, oder ein kreativer Sprint, in dem du dir selbst beweist, dass dir deine Ziele wichtig sind.

Genau da kommt die 5-Minuten-Regel ins Spiel.

Fünf Minuten sind also immer wertvoll. Sei es für eine echte Pause, in der du Erlebtes verarbeiten kannst, oder für einen kurzen kreativen Sprint, in dem du dir selbst zeigst, dass dir deine Ziele wichtig sind.

Die 5-Minuten-Regel

Die 5-Minuten-Regel bringt zwei unglaublich wertvolle Aspekte mit sich:

  1. Wenn du Schwierigkeiten hast, ins Tun zu kommen, setze dir das Mini-Ziel, nur fünf Minuten zu arbeiten. Diese niedrige Einstiegshürde macht den ersten Schritt deutlich leichter. Nach fünf Minuten wirst du häufig merken, dass es plötzlich Spaß macht und du gerne weiterarbeitest. Und falls nicht, ist das genauso in Ordnung. Wichtig ist, dass du fünf Minuten in etwas investiert hast, das dir wirklich wichtig ist.
  2. Auch kleine Zeitfenster sind wertvoll. Wenn du ständig darauf wartest, zur vollen Stunde zu starten, verschwendest du viel Potenzial. Fünf Minuten hier und da summieren sich schnell auf zwanzig Minuten am Tag. Und zwanzig Minuten täglich, die in deine Ziele fließen, machen langfristig einen enormen Unterschied.

Diese beiden Punkte helfen dir, bei den scheinbar winzigen Entscheidungen die richtige Wahl zu treffen. Dein Leben verändert sich nicht durch eine einzige monumentale Entscheidung. Es formt sich durch viele kleine Schritte, die für sich genommen vielleicht bedeutungslos wirken, aber gemeinsam deinen Weg bestimmen. Mit jeder Mini-Entscheidung entscheidest du, wer du sein möchtest.

Klickst du auf Instagram oder nimmst du ein Buch zur Hand? Greifst du zum Smartphone oder nimmst du dir Zeit für zwei tiefe Atemzüge? Schaust du eine Folge Netflix oder machst du eine kurze Yoga Session? Bestellst du Pizza oder kochst du selbst?

Jeder Tag besteht aus unzähligen kleinen 1-Sekunden-Entscheidungen. Viele davon laufen automatisch ab. Doch wenn du nur fünf dieser Mini-Momente bewusst gestaltest und für dich nutzt, verändert sich die Richtung deines Tages und langfristig die Richtung deines Lebens.

Die 5-Minuten-Regel hilft dir genau dabei. Sie macht den ersten Schritt leicht und zeigt dir, dass du jederzeit beginnen kannst. Fünf Minuten reichen aus, um ins Tun zu kommen, neues Momentum aufzubauen und spürbar voranzukommen. Und genau dieses stetige Vorankommen summiert sich. Jeden Tag.


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Abschließend noch ein Zitat von Peter Marshall:

„Small deeds done are better than great deeds planned.“

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