Raus aus der Komfort-Zone

Die meisten Menschen versuchen alle unangenehmen Situationen zu vermeiden. Der einfachste Weg ist der beste Weg. Für sie wäre der beste Job der, bei dem man keinen Stress und wenig Arbeit hat, aber trotzdem Unmengen verdient. Für mich ist das absolut nicht erstrebenswert und ich bin überzeugt davon, dass ein Leben ohne Herausforderungen, langfristig nicht glücklich macht.

Suche nach persönlichen Herausforderungen

Im Alltag gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie du dich selbst fordern kannst. Es macht jeden Tag spannender und man liegt am Abend mit dem Gefühl im Bett, etwas geschafft bzw. etwas Neues ausprobiert zu haben.

In den letzten Wochen war ich beispielsweise mit Freunden 2 Minuten in der eiskalten Donau. Das ist natürlich im Moment unangenehm und der Körper schmerzt. Allerdings ist es ein super Erlebnis mit Freunden, schweißt zusammen und hat außerdem positive gesundheitliche Auswirkungen. Es ist vergleichbar mit dem kalt Duschen, wie in diesem Artikel beschrieben. Man hat danach echt ein wahnsinnig gutes Gefühl, weil man es durchgezogen hat.

Diese Woche habe ich mit einem Freund und meinem Bruder 3 Tage lang komplett gefastet. Also nichts als Wasser und ungesüßten Tee. Man liest über die positiven Effekte hin und wieder in Büchern und in einem Online Kurs den ich gerade mache, wurde es empfohlen. Der Körper kommt nämlich in die Autophagie, bei der er sich im Prinzip selbst isst, indem er beschädigte Zellstrukturen zersetzt und verstoffwechselt. Das ist aber ein eigenes Thema. Fakt ist, dass es enorm unangenehm ist und für uns drei war die mentale Komponente mindestens so spannend wie die körperliche.

Natürlich sind Beispiele wie diese nicht für jeden etwas. Trotzdem findest du tausende Möglichkeiten um dich allein oder besser noch, mit Freunden, regelmäßig zu fordern. Ganz egal ob es Lernen angeht oder ein sportliches Ziel.

Auch im sozialen Bereich

Bewusst oder unbewusst, kommt man auch im Alltag durch soziale Komponenten oft heraus aus seiner Komfort-Zone. Für viele ist es schon unangenehm nur daran zu denken, vor vielen Leuten zu präsentieren. Genauso merkt man, dass man sich oft unwohl fühlt, wenn man in einer großen Runde oder bei einer Vorlesung eine Frage stellen möchte.

Wenn du merkst, dass dein Herz beginnt schneller zu schlagen oder du dich unwohl fühlst, nur weil du eine Fragen stellen möchtest, solltest du es auf jeden Fall trotzdem tun. Leider geben viele dem unangenehmen Gefühl nach und stellen die Frage einfach nicht. Doch es ist enorm wichtig, denn mit jedem Mal gewöhnt man sich mehr daran und wird offener.

Ein ähnliches Beispiel wäre, mit Fremden eine Konversation zu beginnen. Als ich mit dem Studium in Linz begonnen habe, kannte ich absolut niemanden. Dadurch war ich mehr oder weniger gezwungen Leute kennen zu lernen. Auch da grübelt man manchmal, ob man die Person die neben einem sitzt einfach ansprechen soll, da man nicht komisch rüberkommen möchte. Doch ich rang mich immer dazu durch und nach relativ kurzer Zeit kannte ich viele Leute und es haben sich einige Freundschaften entwickelt. Man hat auch häufig gemerkt, dass die Person die man angesprochen hat zwar nie die Initiative ergriffen hätte, aber trotzdem sehr froh über das Gespräch war. Mittlerweile fällt es mir leicht neue Leute anzusprechen und es ist ein super Gefühl neue Leute kennenzulernen.

Deine Komfort-Zone erweitert sich

Durch jede unangenehme Situation erweitert sich die eigene Komfort-Zone. Durchs Fasten weiß ich zum Beispiel, dass ein Tag ohne Essen auch ohne Probleme machbar ist. Wenn ich beispielsweise reise und am Flughafen nur mieses Essen zu überteuerten Preisen verfügbar ist, habe ich zumindest die Option, einfach nichts zu essen. Genauso wird man im sozialen Bereich durch jede überstandene unangenehme Situation entspannter.

Dies trifft auch für viele Berufe zu. Denn auch für Comedians waren die ersten Auftritte unangenehm. Wir glauben immer, diese Menschen haben einfach eine Gabe. Auch wenn es natürlich vom Typ abhängig ist, ob man ein Stadion voller Menschen zum Lachen bringt, darf man nicht vergessen, dass auch sie klein angefangen haben. Egal welche Gabe man hat und wie lustig ein Mensch ist, er oder sie wird trotzdem vor dem ersten Auftritt unglaublich nervös sein und sich selbst fragen, ob überhaupt jemand lachen wird.

Wie im Artikel “Die Goldlöckchen Regel” beschrieben, hat auch Steve Martin, einer der erfolgreichsten Komiker weltweit, mit kurzen Einlagen von 5 Minuten vor einem kleinen Publikum gestartet. Auch er wird vor den ersten Auftritten unglaublich nervös gewesen sein und befand sich noch nicht in seiner Komfort-Zone. Doch dadurch, dass er sich über Jahre immer selbst in unangenehme Situationen gebracht hat, wurden die Dinge immer einfacher für ihn, bis es spielerisch und angeboren aussah.

Auch beim Krafttraining tut man nichts anderes, als den Körper aus seiner Komfort-Zone zu locken. Man bewegt ein Gewicht, dass man geradeso schafft und erweitert somit sukzessiv seine Komfort-Zone. Die 85kg beim Bankdrücken sind mit der Zeit nicht mehr das absolute Maximum, sondern das Trainingsgewicht für mehrere Wiederholungen.

Selbstrespekt

Dadurch, dass du immer wieder unangenehme Situationen meisterst, wirst du immer zufriedener mit dir selbst. Du wirst glücklicher und bist stolz, auf all das, was du schon erreicht hast. Dies führt auch dazu, dass du nicht mehr das Bedürfnis hast es jedem zu beweisen. Du weißt, dass du es dir selbst bereits mehrmals bewiesen hast und welche Fähigkeiten du besitzt.

Außerdem gewöhnst du dich daran, Dinge auch dann zu tun, wenn du mal nicht motiviert bist. Wie im Artikel “Der Mythos der Motivation” beschrieben, brauchst du zum Starten keine Motivation. Diese kommt danach sowieso, wenn du Fortschritte machst. Deshalb ist das Gefühl danach immer super, auch wenn es im Moment vielleicht unangenehm ist.

Ein absolutes Extrembeispiel ist David Goggins. Wenn du sein Buch “Can’t hurt me” noch nicht kennst, ist es ein absolutes Muss. Schon während dem Lesen möchte man irgendwo hinauflaufen und sich schinden. Das Hörbuch des Buches soll ebenfalls enorm gut gemacht sein. Auch der YouTube Kanal Yes Theory ist sehr empfehlenswert, bei dem das Motto “Seek Discomfort” ist.

Abschließend noch ein Zitat von Fred DeVito:

“If it doesn’t challenge you, it doesn’t change you.”

Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.

Über eine Anmeldung zum Newsletter würde ich mich enorm freuen.


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