Machen Ziele wirklich den Unterschied?

Alle Profisportler haben das selbe Ziel, die Weltmeisterschaft oder Olympia zu gewinnen. Trotzdem schaffen es nur wenige und die meisten sind weit davon entfernt. In vielen Persönlichkeitsbüchern wird geschrieben, dass es nur wichtig ist, sein Ziel zu kennen und dann hart dafür zu arbeiten. James Clear schreibt in seinem Buch „Die 1% Methode“ hingegen, dass Ziele klar überbewertet sind, wie das eingehende Beispiel zeigt.

Er setzt lieber auf Systeme, die es einfacher machen, die angestrebten Dinge zu tun. Dies ist ein weit praktischerer Ansatz, da es um die Umsetzung geht. Denn was hilft einem die Aussage, dass man nur motivierter sein muss und gewisse Dinge mit einer positiven Einstellung ausführen soll? Kein Mensch ist rund um die Uhr motiviert und genau deshalb ist es wichtig, dass man sich auf sein Umfeld, das System, verlassen kann. Ein Ziel ist also ein Ergebnis, dass du erreichen möchtest und ein System ist ein Prozess, der zu diesen Ergebnissen führt.

Ziele sind definitiv wichtig und geben eine gewisse Richtung vor. Allerdings sind sie alleine klar zu wenig. Fokussieren wir uns beispielsweise nur auf ein gewisses Vermögen, dass wir aufbauen möchten oder ein bestimmtes Gewicht, dass wir loswerden wollen (bewusst loswerden und nicht verlieren, da man immer nach Dingen sucht die man verliert), gibt das keinerlei Hinweis, wie wir das Ergebnis erreichen können. Schaffen wir es dann nicht, kann es dazu führen, dass man sich selbst schuldig fühlt und nicht mehr an sich glaubt. Dabei liegt es häufig nicht an dir, sondern an deinem System.

Deshalb solltest du mehr Zeit für das Design deines Umfelds investieren. Dabei gibt es mehrere Stellschrauben. Einerseits das physische Umfeld, also beispielsweise welche Dinge man am Schreibtisch hat oder welches Essen man einkauft. Andererseits, spielt auch das soziale Umfeld eine große Rolle, wie in dem Artikel „Der Einfluss deines persönlichen Umfelds“ beschrieben wird. Denn in deinem Freundeskreis sollten jene Gewohnheiten die Norm sein, die du erreichen möchtest. Außerdem sind auch Ansatz und Strategie essentiell, also welche Gewohnheiten für dich persönlich erstrebenswert sind und wie du sie in dein Leben bestmöglich integrieren kannst.

Eines der befriedigendsten Gefühle ist Fortschritt oder wie Tony Robbins sagt: „Progress equals happiness“. Deshalb solltest du auch in der Freizeit versuchen in deinen Hobbies schrittweise besser zu werden oder durch Lesen immer auf neue Ideen zu kommen und sich weiterzubilden. Gewohnheiten sind der Schlüssel, da man sich auf eine gewisse Abfolge verlassen kann, auch wenn man mal nicht motiviert, sondern müde und träge ist. Das Wichtigste ist, die Gewohnheiten einfach und offensichtlich zu machen.

Will man beispielsweise Fernsehen durch Lesen oder Gitarre spielen ersetzen, muss man zuerst bedenken, dass fast jedes Wohnzimmer dafür konzipiert ist fernzusehen, da die Couch und alle Sessel zum Fernseher ausgerichtet sind. Deshalb muss man sich das Buch auf die Couch oder den Couchtisch legen bzw. den Gitarrenständer gleich sichtbar im Wohnzimmer platzieren. Eine einfache Änderung, wie die Fernbedienung in eine Lade zu geben oder den Hauptschalter des Fernsehers immer abzudrehen, macht es schon bedeutend einfacher sich für das Buch oder die Gitarre zu entscheiden.

Vergiss aber nicht, dass man eine Gewohnheit zuerst verinnerlichen muss, bevor man sie verbessern kann. Fange also klein an und wenn du Fernsehen durch Lesen ersetzen möchtest, starte zuerst nur mit ein paar Seiten. Damit baust du die Gewohnheit auf, nicht sofort den Fernseher aufzudrehen, wenn du dich gemütlich auf die Couch legst.

Ein weiteres Beispiel wäre, ungesundes Essen erst gar nicht einzukaufen, wenn man sportliche Ziele erreichen möchte. Somit nimmt man sich selbst die Entscheidung ab, ob man abends Chips oder gesunde Nüsse ist, da sowieso nur eine Alternative verfügbar ist. Denn auch wenn du beim Setzen der Ziele, wie zum Beispiel ein paar Kilo abzunehmen, hoch motiviert bist, wird das nicht immer so sein. Es kann schon mal vorkommen, dass nach einem anstrengenden Tag die Willensstärke fehlt, sich für das gesunde Essen zu entscheiden, das uns gut tut.

Ein weiteres Beispiel: Wenn man ein ordentlich aufgeräumtes Zimmer haben möchte, kann man zwar 5 Stunden lang zusammenräumen, bis alles so ist wie man es sich vorstellt. Nach einem Monat wird es aber wieder genauso aussehen wie davor, wenn man nicht die Gewohnheiten ändert, die dazu führen. Mein Schreibtischsessel hat früher beispielsweise immer als Kleiderständer für Gewand fungiert, dass ich schon getragen habe, aber noch nicht zur Wäsche geben wollte. Die kleine Änderung, dieses Gewand einfach wieder zusammenzulegen und zurück in den Schrank zu packen, war für mich die Lösung. Das Gewand jede Woche vor dem Waschen vom Sessel zu nehmen hätte langfristig nichts geändert.

Sei also kreativ, wie du dein Umfeld und deine Gewohnheiten anpassen kannst, damit es dir leichter fällt, dass zu tun, was du dir vornimmst. Denn es ist vollkommen klar, dass man nicht täglich die Zahnseide verwendet, wenn sie im Kasten verstaut ist und nicht sichtbar neben der Zahnbürste steht. Generell kann ich das Buch „Die 1% Methode“ von James Clear gar nicht genug empfehlen. Es gibt so viele Anstöße für kleine Veränderungen die enorm viel bewirken.

Zum Abschluss noch ein Zitat aus dem Buch:

“You don’t rise to the level of your goals, you fall to the level of your systems.”

Wenn du noch nie Hörbücher ausprobiert hast, kann ich dir Audible empfehlen und mit diesem Link bekommst ein gratis Hörbuch, dass du auch bei sofortiger Kündigung behalten kannst. Probieren kostet also nichts und du kannst dir gleich das Buch „Die  1% Methode“ holen.


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