3 Fehler am Weg zur finanziellen Freiheit

Wer hätte nicht gerne ein Vermögen, dass völlige Freiheit bietet? Das Ziel der finanziellen Freiheit ist definitiv machbar. Doch leider stehen wir Menschen uns, wie so oft, selbst im Weg. Deshalb hier 3 Fehler auf dem Weg zur finanziellen Freiheit, die du vermeiden solltest:

Fehler 1: Nur auf den Angriff achten

Wie im Sport kann man den Vermögensaufbau in Angriff und Verteidigung unterteilen. Der Angriff ist in dem Fall wie viel Geld man verdient. Die Verteidigung ist wie viel vom Einkommen übrig bleibt, um gespart und investiert zu werden. Im Football gibt es den Spruch “Defense wins Championships”. Genau so ist es auch im Vermögensaufbau. Sparsamkeit, also eine gute Verteidigung, ist der Schlüssel.

Vermögen ist immer relativ. Die Kosten für den eigenen Lebensstil sind ausschlaggebend. Nehmen wir an ein Star-Anwalt verdient 300.000 € im Jahr. Er wohnt in einem Traumhaus in einer teuren Gegend, wo jeder ein Luxusauto fährt. Um dort dazuzugehören hat er natürlich auch ein teures Auto, maßgeschneiderte Anzüge und teure Uhren. Er hat Ersparnisse von 200.000 €. Für jemanden mit wenig Einkommen und einem dementsprechend niedrigeren Lebensstandard, wären die 200.000 € an Ersparnissen natürlich viel Geld. Doch man muss es immer in Relation zu seinen Ausgaben setzen. Der Star-Anwalt, der seine 300.000 € Einkommen pro Jahr fast zur Gänze ausgibt, um seinen teuren Lebensstandard zu finanzieren, würde nicht einmal ein Jahr mit seinen Ersparnissen auskommen.

Eine Lehrerin die hingegen 25.000 € pro Jahr verdient, hat über die Jahre durch regelmäßiges Investieren 100.000 € angespart und braucht pro Jahr ca. 20.000 €. Sie ist viel vermögender als der Staranwalt. Ihre Ersparnisse würden es ihr ermöglichen, ihren bestehenden Lebensstandard für 5 Jahre zu halten, selbst wenn sie absolut nichts mehr verdienen würde.

Fehler 2: Falsche Vorstellung von Millionären

Viele Menschen haben einen falschen Eindruck von Millionären. Denn wie William Danko und Thomas Stanley in dem Buch “The Millionaire Next Door” schreiben, sieht man es den meisten Millionären nicht an, dass sie ein derart großes Vermögen haben. Die beiden Autoren erforschten die Eigenschaften von Millionären und geben einen Einblick über das Kaufverhalten. Die Mehrheit der Millionäre hat beispielsweise nie mehr als 399 $ für einen Anzug ausgegeben und Uhren gekauft die weit günstiger sind als 500 $.

Man denkt sich vielleicht: “Warum schaut ein Millionär immer noch auf den Preis von einem Anzug oder einer Uhr? Er könnte es sich ja sowieso leisten…” Das ist die falsche Herangehensweise.

Wenn man einen fitten Menschen laufen sieht denkt man sich auch nicht: “Er müsste nicht mehr laufen, er ist ja sowieso fit.” Es stimmt, dass für jemanden der fit ist, das Training nicht so notwendig ist, wie für jemanden der übergewichtig ist. Doch genau das regelmäßige Training hat ihn dort hingebracht, wo er jetzt ist. Das selbe ist es bei wohlhabenden Menschen. Die guten finanziellen Gewohnheiten haben ihm ermöglicht finanziell frei zu sein.

Persönliche Finanzen und Gesundheit haben meiner Meinung nach viele Gemeinsamkeiten. Es erfordert Disziplin und Geduld, um ein großes Vermögen aufzubauen. Genauso muss man regelmäßig sein ganzes Leben lang an seiner Gesundheit arbeiten, um sie zu behalten.

Manch einer fragt sich vielleicht: “Was hab ich dann vom Reichtum, wenn ich immer noch auf mein Geld achten muss?” Auch das ist der falsche Zugang. Jemand der Vermögen aufgebaut hat, braucht darüber nicht mehr nachzudenken. Es ist bereits eine Gewohnheit, keinen Wert auf Statussymbole und Luxusprodukte zu legen. Die Person würde nie auf die Idee kommen sich Schuhe um 500 € zu kaufen, weil sie weiß, dass sie das nicht glücklich macht. Stattdessen gibt einem das Geld Freiheit und man gibt es gerne in jenen Bereichen aus, die einem persönlich wichtig sind. Doch auf keinen Fall um jemand anderen zu beeindrucken.

Fehler 3: Die Ziellinie bewegt sich

Wie viel ist genug?

John Bogle, der Gründer von Vanguard, der 2019 verstorben ist, machte auf eine wichtigen Punkt aufmerksam:

Auf einer Party eines Milliardärs auf Shelter Island, weißt Kurt Vonnegut seinen Freund Joseph Heller darauf hin, dass der Gastgeber, ein Hedgefonds-Manager, mehr Geld an einem Tag gemacht hat, als Joseph Heller mit seinem berühmten Roman “Catch-22” ingesamt verdient hat. Heller antwortet: “Ja, aber ich habe etwas, dass er nie haben wird … genug.”

Denn was ist wirklich genug? Der Ökonom Jeffrey Sachs, der an der Columbia University lehrt, beschreibt die Sache sehr gut: “Living doesn’t cost much, but showing off does”. Das Leben an sich kostet nicht viel, es ist das Angeben, das teuer ist. Dem stimme ich voll und ganz zu. Man muss wissen, was einem selbst wichtig ist und sollte sein Geld dafür ausgeben. Nicht um jemanden zu beeindrucken.

Morgan Housel beschreibt in seinem sehr empfehlenswerten Buch “Über die Psychologie des Geldes” das Man in the Car Paradox. Viele träumen davon einen Ferrari, Lamborghini oder Rolls-Royce zu fahren. Diese Autos würden ein klares Signal senden: Du bist schlau. Du bist reich. Du hast Geschmack. Du bist wichtig. Schau mich an.

Doch wenn man eines dieser Luxusautos sieht, schaut man selten auf den Fahrer. Man denkt sich nicht: “Wow, der Fahrer dieses Autos ist cool”. Vielmehr denkt man sich: “Wow, wenn ich dieses Auto hätte, dann würden Leute mich cool finden”. Bewusst oder unbewusst, so denken wir Menschen.

Egal wie viel Vermögen man hat und wie viel man verdient, es gibt immer noch etwas das man sich kaufen möchte. Selbst der Multi-Millionär träumt noch davon ein Milliardär zu werden, um sich ein Sportteam zu kaufen. So wird man nie finanziell frei. Geld spielt immer noch die übergeordnete Rolle. Deshalb ist es wichtig, die Ziellinie nicht immer weiter nach vorne zu schieben, sondern auch dankbar zu sein, für das was man hat.

Zwei absolut großartige Bücher zum Thema Finanzen habe ich vor kurzem gelesen bzw. gehört habe sind:

Über die Psychologie des Geldes – Morgan Housel

Wirklich eines der besten Bücher, die ich zum Thema Finanzen gelesen habe. Morgan Housel beschreibt in 20 kurzen Kapiteln, wie wir Menschen im Umgang mit Geld denken. Ich habe zwar das englische Original, “The Psychology of Money“, aber auch die deutsche Übersetzung hat super Bewertungen:

The Millionaire Next Door – William Danko & Thomas Stanley

Dieses Buch höre ich gerade über Audible und bin absolut begeistert. Speziell für Zahlenmenschen wie mich sind die Statistiken über Millionäre in Amerika enorm spannend. Ich verlinke nur die englische Version, weil die deutsche Version enorm schlechte Bewertungen hat, da das Buch mies übersetzt wurde:

Abschließend noch ein Zitat von Jean-Jacques Rousseau:

“The money you have gives you freedom; the money you pursue enslaves you.”

Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.

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