Das Leben ist hart

Das Leben ist hart und kein Geld der Welt kann daran etwas ändern. Auch als Multimillionär hast du noch Beziehungsprobleme und geliebte Menschen sterben. Jim Carrey wünscht uns allen reich und berühmt zu werden und tun zu können, wovon wir immer geträumt haben, nur um zu sehen, dass das nicht die Antwort ist. Wir werden also immer Probleme haben, doch wie gehen wir damit um?

Alles im Leben hat seinen Preis

Egal was wir mit unserem Leben vorhaben, es wird sich nicht vermeiden lassen über kurz oder lang mit Problemen konfrontiert zu sein. Dabei haben wir selbst in der Hand, welchen Herausforderungen wir uns stellen. Mit jeder Entscheidung wählen wir gewisse Probleme.

Auch nichts zu tun oder uns nicht zu entscheiden hat seinen Preis. Unsere folgenschwerste Entscheidung kann also sein, passiv durchs Leben zu gehen und nie aktiv auf Herausforderungen zuzugehen.

Täglich Zeit für Sport und gesunde Ernährung zu investieren ist hart. 140 Kilo zu haben und nicht fit zu sein ist es ebenfalls.

In einer Beziehung wird es immer wieder Probleme geben. Allerdings wird jeder der single ist bestätigen, dass auch allein zu sein eigene Probleme mit sich bringt.

Interessante Menschen anzusprechen ist unangenehm. Doch wie unangenehm ist es im Vergleich dazu, kein unterstützendes Umfeld zu haben oder gar die Chance auszulassen eine Partnerin fürs Leben zu finden?

Uns nicht jede Woche ein neues Kleidungsstück und jedes Jahr das neueste iPhone zu kaufen mag hart sein. Angst haben zu müssen, wie wir unsere Rechnungen bezahlen können ist hingegen noch härter.

Das Problem bei all diesen Beispielen ist unsere Kurzsichtigkeit. Wir fokussieren uns darauf, im Moment Glück zu empfinden und vergessen dabei häufig unser zukünftiges Ich.

Wofür gehst du gerne durch harte Zeiten?

Naval Ravikant meint wir müssen uns folgende Frage stellen: “What feels like play to you, but looks like work to others?” Was fühlt sich für dich wie ein Spiel an, sieht aber für andere wie Arbeit aus?

Der zweite Teil der Frage ist entscheidend. Es sieht für andere wie Arbeit aus. Wir werden nicht danach bezahlt, wie hart unsere Arbeit ist. Wir werden danach bezahlt, wie wertvoll unsere Arbeit ist. Wenn sie also kaum jemand anders verrichten kann oder will, ist unsere Arbeit wertvoll, egal ob es sich für uns wie ein Spiel anfühlt oder wir jede Minute davon hassen.

Gehen wir spielerisch und mit Freude an eine Sache heran, verbringen wir unzählige Stunden damit. So werden wir besser. Jene, die es mit reiner Willenskraft versuchen, werden nie auf das gleiche Level kommen. Und noch viel wichtiger, sie werden in harten Phasen aufgeben, da sie keine Leidenschaft mitbringen.

Deshalb ist es so wertvoll, uns auf jene Bereiche zu konzentrieren, die uns Freude bereiten und für andere unangenehm wirken.

Ein Beispiel aus meinem Leben betrifft eine der größten Ängste in der heutigen Gesellschaft. Nämlich die Angst, vor einer Gruppe von Menschen zu präsentieren. Manche Kollegen, die ebenfalls an ihrem Doktorat arbeiten, fragen mich, warum ich es mir freiwillig antue, an der Uni Kurse zu halten. Doch für mich ist es eine wahre Freude und ich merke mit jedem Semester, wie ich sicherer werde und die Studierenden besser begeistern kann.

Ähnliches gilt beim Lernen. Diesen Sommer habe ich den fordernden und zeitlich intensiven MIT Mathe Kurs “Mathematical Methods for Quantitative Finance” belegt. Für die meisten wäre das Horror. Doch für mich ist es wie ein Spiel, bei dem ich mich verbessern kann. Natürlich ist bei knappen Deadlines und nach stundenlangem Arbeiten an einem Beispiel, ohne nennenswerten Fortschritt, nicht immer alles lustig. Doch ich liebe die Herausforderung und bin deshalb in diesem Bereich gerne bereit, diese unangenehmen Phasen in Kauf zu nehmen.

Auch beim Thema Finanzen entspreche ich wohl nicht der Norm. Viele verspüren Unbehagen, wenn sie nur an den Steuerausgleich denken. Sie wollen mit ihren Finanzen nichts zu tun haben. Für mich hingegen, sind Finanzen und persönliche Finanzplanung enorm spannend. Als Ökonom habe ich Freude daran, aus der begrenzten Ressource Geld, den größten Nutzen herauszuholen. Das wäre für andere undenkbar.

Ich hasse es hingegen mich verstellen zu müssen. Dementsprechend fühlte ich mich immer unwohl, wenn ich eine Rolle spielen musste. Für andere wiederum ist Schauspielen eine wahre Leidenschaft. Vielleicht ist es für dich Design oder Marketing. Für wieder andere ist es Programmieren oder eine körperlich fordernde Arbeit.

Finde also, was dir leicht fällt und für andere wie Arbeit aussieht. Hast du das erst einmal gefunden, kannst du immer wieder Zeit mit etwas verbringen, was dir Freude breitet und dich so Schritt für Schritt verbessern.

Natürlich bleiben danach immer noch jene Dinge, von denen du weißt, dass sie dir gut tun, du dich aber schwer dafür motivieren kannst. Hier ist es Gold wert, diese Dinge spielerisch anzugehen. Genau darum geht es in dem Artikel “Mach ein Spiel daraus”. Eine weitere großartige Möglichkeit sind Gewohnheiten. Lies dazu den Artikel “Mach Zeit zu deinem Verbündeten“.

Ein Level-Up für deine Probleme

Egal wie reich oder erfolgreich wir einmal sein werden, wir werden nie ein Leben ohne Probleme führen. Doch wir können von tragischen Problemen zu erträglichen Problemen aufsteigen.

Übergewichtig zu sein schränkt uns im Alltag ein und bringt gesundheitliche Probleme mit sich, die eventuell im Alter von 40 Jahren zu chronischen Krankheiten führen. Fit zu sein hingegen bringt immer wieder kleine Probleme mit sich, nämlich dass man sich für die gesunde Alternative entscheidet, ständig trainieren muss oder fast durchgehend irgendwo einen Muskelkater hat. Hin und wieder verletzt man sich sogar beim Sport. Doch die Probleme, die es mit sich bringt, fit zu sein sind weitaus angenehmer, als jene die wir durch Übergewicht und auf der Couch herumliegen erfahren.

Ein schwieriges Thema bei unserem Partner oder unserer Partnerin anzusprechen ist verdammt unangenehm. Tun wir es nicht, kann sich das Thema hochschaukeln und immer problematischer werden. Stellen wir uns dem vergleichsweise kleinen Problem, uns einmal zu überwinden das Thema anzusprechen, kommt es vielleicht 15 Minuten zu einem Streitgespräch. Doch die Chance ist, dass wir das Problem für immer beseitigt haben.

Dies lässt sich analog auf all unsere Lebensbereiche übertragen. Die Frage ist also: Für welche Probleme entscheidest Du dich?

Diese Entscheidung hat großartige Auswirkungen. Du bist nicht länger Beifahrer deines eigenen Lebens. Du siehst dich nicht als Opfer, sondern stellst dich bewusst Herausforderungen, weil du dir selbst wichtig bist.

Versuch also nicht jedem Problem aus dem Weg zu gehen. Such bewusst nach jenen Problemen, die uns vor größeren, komplexeren Problemen in der Zukunft bewahren.

Auch in der Kälte kann man Sport treiben. Oder du meldest dich bei einem Menschen mit dem du lange keinen Kontakt mehr hattest. Was auch immer es heute ist, gehe proaktiv durchs Leben.

Mehr zum Thema: “Wähle dein Leiden

Buchempfehlung

Everything is F*cked: Ein Buch über Hoffnung – Mark Manson

Mark Manson ist bekannt für sein Buch “The Subtle Art of Not Giving a F*ck”. Auch das ist ein sehr empfehlenswertes Buch, doch für mich persönlich war dieses Buch noch wertvoller:

Abschließend noch ein Zitat von Gregory S. Williams:

“On the other side of a storm is the strength that comes from having navigated through it. Raise your sail and begin.”

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