Wir neigen dazu Dinge komplizierter zu machen als sie sind. Manchmal raubt uns das sogar den Schlaf und wir zerbrechen uns mitten in der Nacht den Kopf darüber. Doch wenn es dir auch schonmal so gegangen ist, weißt du auch, dass sich das Problem oft wie von alleine löst, wenn man es endlich angeht. Warum machen wir uns die Sache also schwerer als sie eigentlich ist?
Probleme werden größer als sie sind
Beim Wettlauf ins All in den 1950er und 1960er Jahren standen die USA und Russland vor dem selben Problem. Normale Kugelschreiber funktionieren im All nicht, da die Tinte ohne Gravitation nicht zu Kugel hinunter wandert.
Deshalb investierte die USA, laut der Geschichte, Millionen von Steuergeld und mehrere Jahre Forschung, um einen Kugelschreiber zu entwickeln, der auch ohne Gravitation funktioniert.
Die Russen verwendeten hingegen einfach Bleistifte.
Die Geschichte stimmt vermutlich so nicht, da keine Millionen für das Projekt verschwendet wurden. Doch sie zeigt klar wie groß wir oft einfache Probleme werden lassen.
Das selbe Problem zeigt sich, wenn man unter eine Brücke hinein filmen möchte. Als klassische Maschinenbau Firma würde man versuchen eine kranähnliche Maschine mit einem Schwenkarm zu bauen und am Ende des Arms eine Kamera montieren. Die einfachere Variante ist jedoch einfach mit einer Drohne darunter zu fliegen.
Die Problematik gibt es allerdings nicht nur bei großen Projekten. Wir verhalten uns genauso bei persönlichen Zielen oder zwischenmenschlichen Beziehungen. Wir neigen einfach dazu Dinge komplizierter zu machen als sie sind. Ein großartiges Zitat dazu ist von dem Stoiker Seneca: “We suffer more often in imagination than in reality.”, wir leiden also vielmehr durch unsere Vorstellung, als im echten Leben.
Wie würde die Sache aussehen, wenn sie einfach wäre?
Tim Ferriss hat eine großartig Technik um diese Probleme zu vermeiden.
Er stellt sich regelmäßig die Frage, die auch viele weitere Fragen beantwortet: Wie würde die Sache aussehen, wenn sie einfach wäre?
Als Beispiel beschreibt er, dass die meisten Podcasts nach nur 3 Episoden enden. Er hat selbst einen der berühmtesten Podcasts, den ich selbst enorm gerne höre “The Tim Ferriss Show“. Der Grund dafür, dass so viele gleich wieder aufgeben ist, dass sie die Sache komplizierter machen als sie ist.
Natürlich kann man Tage damit verbringen das richtige Mikrofon und die richtige Kamera zu finden. Doch Tim Ferriss weiß, dass die meisten Leute den Podcast sowieso hören während sie etwas anderes tun, wie zum Beispiel beim Weg in die Arbeit oder beim Putzen. Deshalb ist das einzige was zählt, das er laut und verständlich ist.
Viel zu oft reden wir uns ein, dass der Weg hart sein muss. Wir glauben, dass wenn wir nicht leiden, machen wir etwas falsch oder geben nicht genug Gas. Aber was passiert, wenn wir nach einer eleganten, anstatt der härtesten Lösung suchen. Mit diesem Ansatz erreichen wir oft großartige Dinge mit Leichtigkeit und Freude, anstatt Stress.
Der Author Wayne Dyer sagte: “When you change the way you see things, the things you see change.”
Harte Arbeit wird natürlich trotzdem immer wieder notwendig sein. Allerdings nicht, um unser Gewissen zu beruhigen.
Perfektionismus als Ausrede
In einem meiner ersten Artikel bin ich bereits auf das Thema Perfektionismus eingegangen: “Perfektionismus: Fluch oder Segen?“.
Das Wichtigste ist zu unterscheiden, ob Fehler wieder schnell rückgängig gemacht werden können. Ist das nicht der Fall ist es definitiv gut sich lange und ausführlich Gedanken darüber zu machen. Ist es allerdings einfach begangene Fehler auszubügeln, sollte man so schnell wie möglich handeln. Denn Winston Churchill sagte: “Es ist ein großer Vorteil im Leben, die Fehler, aus denen man lernen kann, möglichst früh zu begehen.”.
Natürlich ist das für einen Perfektionisten enorm schwer zu verinnerlichen. Man will Dinge nun mal so gut wie möglich machen, bevor man damit an die Öffentlichkeit geht. Doch das hält uns meist davon ab, auch nur irgendetwas zu tun. Wir glauben ständig, dass es nicht gut genug ist.
Da ich selbst zum Perfektionismus neige, weiß ich das aus eigener Erfahrung. Den ersten Artikel auf dieser Website zu posten war eine enorme Überwindung. Doch auch wenn ich jetzt weiß, wie mühsam die früheren Artikel zu lesen sein müssen, da es keine Unterüberschrift, etc. gibt, war es enorm wichtig zu starten. Es wird mit jedem Mal leichter und jetzt nach knapp 80 Artikeln ist es schon vollkommen normal für mich, jeden Sonntag einen zu veröffentlichen.
Schau auf den nächsten Schritt
Es ist gut und wichtig sich große Ziele zu setzen und Ambitionen zu haben. Allerdings verleitet das auch dazu, die Sache so einschüchternd werden zu lassen, dass wir gar nichts tun. Deshalb sollte man sich Gedanken über das große Ziel und die Richtung machen, aber dann sofort ins Tun kommen.
Mach jeden Tag einen kleinen Schritt, ein Anruf und eine E-Mail hier, die Teilnahme an einer Konferenz da. Es muss nichts Großes sein. Hauptsache du bewegst dich in die richtige Richtung.
Will Smith erzählt wie er und sein Bruder über eineinhalb Jahre eine riesige Mauer gebaut haben. Das hat eine großartige Analogie fürs Leben: “Lay each brick as perfectly as a brick can be laid.”:
Die Bücher von Tim Ferriss kann ich wirklich empfehlen:
Die 4-Stunden-Woche
Wie bereits in früheren Artikeln beschrieben, habe ich erst sehr spät, am Ende der Handelsakademie angefangen Bücher zu lesen. Eines der ersten Bücher, war “Die 4 Stunden Woche” von Tim Ferriss und es war das erste, das ich richtig verschlungen haben. Am Bahnhof habe ich plötzlich gelesen, anstatt aufs Handy zu schauen, was ich absolut nicht von mir gewohnt war. Also eine absolute Empfehlung:
Tools der Titanen
Das Buch fasst Interviews zu den Themen Gesundheit, Vermögen und Weisheit von verschiedensten Persönlichkeiten, wie Profisportlern, Ärzten, YouTubern oder Unternehmern zusammen. Es ist keine zusammenhängende Geschichte, sondern jedes Kapitel handelt von einer Person und ist oft nur 4 Seiten lang. Man kann also auch zwischendurch einzelne Happen lesen oder sich genau jene Themen heraussuchen, die einen interessieren.:
Tools der Mentoren
Tools der Mentoren soll recht ähnlich sein zu Tools der Titanen, allerdings habe ich es selbst noch nicht gelesen. Wird aber eines meiner nächsten Bücher werden:
Abschließend noch ein Zitat von Konfuzius:
“Life is really simple, but we insist on making it complicated.”
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
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