Nachhaltige Veränderungen im neuen Jahr

Das neue Jahr ist gerade einmal eine Woche alt. Trotzdem werden bereits jetzt die ersten Neujahrsvorsätze verworfen. Warum ist das so? Wir wissen was gut für uns wäre, was unser Leben bereichern und spannender machen würde. Doch nach nur wenigen Tagen im Alltag, fallen wir in unsere alten Routinen zurück. Dieser Artikel soll dir helfen genau das zu vermeiden.

Falsche Zielsetzung

Vielleicht gehörst auch du zu jenen Menschen, die den Jahreswechsel nutzen, um Veränderung im Leben umzusetzen. Wir setzen uns Ziele. Doch wie sehen diese Ziele aus?

Die Chance ist groß, dass es sich um gewünschte Ergebnisse handelt. Eine Beförderung. Einen Partner fürs Leben finden. Ein bestimmter Geldbetrag. Der Abschluss einer Ausbildung. Oder ein gewisses Wunschgewicht.

Was fällt bei diesen Zielen auf?

Sie beschreiben nur das Endziel und zeigen nicht, wie wir dieses erreichen können. Die ersten drei Beispiele sind noch problematischer. Denn sie fokussieren sich auf Dinge, die wir nicht oder nur teilweise selbst in der Hand haben.

Versteh mich nicht falsch, diese Ziele sind trotzdem wertvoll und geben uns die Richtung vor. Denn wie bereits der Stoiker Seneca sagte: “If a man knows not which port he sails, no wind is favourable.”

Wir müssen also wissen, in welche Richtung es gehen soll, um den nächsten Schritt zu setzen. Doch das Ziel alleine reicht nicht aus. Wir müssen uns auch Gedanken darüber machen, wie wir aktiv darauf zugehen.

Derzeit lese ich das neue Buch vom Produktivitäts-YouTuber Ali Abdaal, “Feel-Good Productivity”. Darin beschreibt er die Idee der NICE-Zielsetzung. Viele von uns haben wahrscheinlich gelernt, dass Ziele SMART sein sollten, also specific, measurable, achievable, relevant und time-bound.

Bei NICE handelt es sich ebenfalls um ein Akronym. Das N steht für near-term, also kurzfristig, das I für input-based, input-orientiert, das C für controllable, kontrollierbar, und das E steht für energizing, energiespendend.

Mit kurzfristig meint er Zeiträume von einem Tag oder einer Woche. Die Input-Orientierung und Kontrollierbarkeit sollen genau den zuvor beschriebenen Nachteil ausmerzen, dass wir manche unserer Ziele nicht selbst in der Hand haben. Sie sind also stark aufs Tun fokussiert. Energiespendend meint, dass wir uns das Leben nicht schwerer machen müssen als es ist. Der Weg in Richtung unserer Ziele darf durchaus Spaß machen und sich wie ein Spiel anfühlen.

Fokus auf den Prozess

James Clear schreibt in seinem internationalen Bestseller “Atomic Habits”:

“New goals don’t deliver new results. New lifestyles do. And a lifestyle is a process, not an outcome. For this reason, all of your energy should go into building better habits, not chasing better results.”

Wir können nicht direkt beeinflussen, ob wir befördert werden. Was wir hingegen beeinflussen können ist, in der Arbeit die Extrameile zu gehen, uns bewusst um Probleme anzunehmen und Verantwortung zu übernehmen.

Ebenso haben wir es nicht selbst in der Hand, ob wir einen Partner fürs Leben finden. Allerdings können wir bewusst ein Mal pro Woche zu einer Abendveranstaltung, zu einem Vortrag oder zu einem Gruppen-Sportkurs gehen und aktiv versuchen neue Leute kennenzulernen.

Wir müssen also unsere Komfort-Zone verlassen und unsere Gewohnheiten verändern. Welche Veränderungen können wir heute oder zumindest diese Woche umsetzen, um unser Leben in eine andere Richtung zu lenken?

Dabei dürfen wir nicht den Fehler machen, unser gesamtes Leben auf einmal umzukrempeln. Vielmehr sollten wir eine einzige Veränderung implementieren, bis diese “normal” für uns geworden ist und wir nicht mehr darüber nachdenken. Erst dann fokussieren wir uns auf die nächste Veränderung.

Ein weiterer häufiger Fehler ist, die Dinge komplizierter zu gestalten, als sie eigentlich sind. Jeder hat vermutlich schon mal vom Pareto-Prinzip, also der 80:20 Regel gehört. Sie besagt, dass 80 Prozent der Ergebnisse aus 20 Prozent des Inputs resultieren. Und obwohl jeder diese Regel kennt, nutzen wir diesen genialen Ansatz viel zu selten. Wenn du beispielsweise abnehmen oder deine Fitness verbessern möchtest, gibt es zwei große Stellschrauben: Ernährung und Bewegung.

Leider verlieren wir uns häufig in Details. Welche Übung im Fitnessstudio ist die beste? Reicht Spazierengehen um meine Fitness zu verbessern? Welche Ernährungsform ist die gesündeste? All das sind Fragen, die erst dann den Unterschied machen, wenn wir die letzten Prozent herauskitzeln möchten und schon alles andere optimal läuft. Das Wichtigste ist, dass wir uns überhaupt bewegen und keinen Müll essen.

Eine Möglichkeit die 80:20 Regel im Bezug auf Ernährung anzuwenden wäre, keine stark verarbeiteten Lebensmittel mehr zu essen. Zum Beispiel setzt du eine Grenze bei jenen Lebensmitteln, die mehr als 3 Inhaltsstoffe in der Zutatenliste enthalten (mit Ausnahme von Gewürzen).

Eine weitere Möglichkeit, die ebenfalls einfach umsetzbar wäre, ist keine Kalorien zu trinken. Das heißt keine Säfte und keinen Alkohol. Oder du beschränkst dich darauf, nur ein Mal pro Woche Alkohol zu trinken.

Wie im Artikel “Winzige Veränderungen, außergewöhnliche Ergebnisse” beschrieben, sind es oft diese kleinen Veränderungen, die uns Stück für Stück, in die richtige Richtung bewegen und langfristig den größten Einfluss haben.

Eine wertvolle Frage, die ebenfalls aus dem Buch “Feel-Good Productivity” stammt ist: Wie würde es aussehen wenn es Spaß machen würde?

Diese Frage bezieht das E in NICE, also energiespendend, mit ein. Klar, Persönlichkeitsentwicklung ist nicht immer einfach und es wird auch harte Zeiten geben, doch es ist auf jeden Fall wertvoll zu versuchen, den Weg angenehmer zu gestalten.

Ein großartiges Beispiel dafür ist, den Weg mit anderen Personen gemeinsam zu gehen. Wenn du Schwierigkeiten hast, konsequent 3 Mal die Woche Sport zu treiben, dann starte deinen Weg mit einem Trainingspartner. Beim Lernen kann es ebenfalls ein Motivationsschub sein, den gelernten Stoff in der Gruppe durchzugehen oder sich mit anderen darüber auszutauschen.

Eine weitere Möglichkeit ist Musik. Auch wenn ich keine Musik mit Text hören kann, während ich lese, kann Hintergrund-Musik ein wahrer Game-Changer sein. Diese zwei Stunden Version von Herr der Ringe Musik ist beispielsweise optimal für mich zum Lernen oder Schreiben: The Shire.

Nachhaltige Veränderung

Haben wir einen Prozess gefunden, der für uns persönlich funktioniert, ist der nächste Schritt diese Veränderung nachhaltiger in unser Leben zu integrieren. Das geht am besten über unsere Identität.

Die Identitäten, die wir uns selbst zuschreiben, können uns sowohl positiv, als auch negativ beeinflussen. Welche negativen Eigenschaften schreibst du dir selbst zu? “Ich bin kein Sprachentalent” oder “Ich tue mir schwer in Mathe”.

Doch wer sagt, dass das tatsächlich wahr ist? Kann es nicht sein, dass dieser Glaubenssatz eine gewisse Rechtfertigung war, um weniger Zeit damit zu verbringen, da man es ja angeblich sowieso nicht gut kann? Egal ob an diesen Glaubenssätzen etwas dran ist oder nicht, sie limitieren uns. Also warum sollten wir daran festhalten?

Wenn du etwas verändern willst, dann konzentriere dich aufs Sein und nicht nur aufs Tun. Stell dir vor zwei Personen möchten mit dem Rauchen aufhören. Beide bekommen eine Zigarette angeboten. Die Antwort der ersten Person: “Nein danke, ich versuche mit dem Rauchen aufzuhören”. Die Antwort der zweiten Person: “Danke, ich bin Nicht-Raucher”.

Bei wem der beiden ist die Wahrscheinlichkeit wohl höher, es tatsächlich zu schaffen? Natürlich bei der zweiten Person. Der Einfluss unseres eigenen Selbstbildes ist enorm. Deshalb müssen wir genau dort ansetzen.

Das Ziel um nachhaltige Veränderungen in unserem Leben zu integrieren ist also nicht nur, dass wir gewisse Dinge umsetzen. Schlussendlich wollen wir unsere Identität und unser Selbstbild verändern. Du machst nicht nur Sport, du bist ein Athlet. Du probierst nicht nur den spanisch Kurs, du bist ein lebenslanger Lerner.

Der Jahreswechsel ist eine Chance, für einen Neustart. Setze die Veränderungen, die du dir schon immer vorgenommen hast. Werde die Person die du immer sein wolltest und mach 2024 zum großartigsten Jahr, das du je hattest!

Zu diesem Thema kann ich dir auch diesen Artikel empfehlen: “Manchmal braucht man einen Neustart”. Wie du mehr Selbstvertrauen aufbaust, findest du in folgendem Artikel: “Die eine Gewohnheit die selbstbewusste Menschen unterscheidet”.

Wenn du noch auf der Suche nach Neujahrsvorsätzen bist, die dich persönlich weiter bringen, wirst du vielleicht in den Artikeln der vergangen 3 Jahreswechsel fündig:

6 Neujahrsvorsätze für ein glücklicheres und erfolgreicheres Leben

6 Neujahrsvorsätze für ein großartiges Jahr 2022

5 Zeitfresser die wir 2023 aufgeben sollten

Buchempfehlungen

Feel-Good Productivity – Ali Abdaal

Obwohl ich erst ein Drittel des Buches gelesen habe, waren schon viele neue Ideen dabei und zahlreiche positive Denkanstöße. Es räumt mit der Vorstellung auf, dass Wachstum und Erfolg keinen Spaß machen dürfen und zeigt, wie wir spielerisch und mit Freude auf unsere Ziele zugehen:

Atomic Habits – James Clear

Atomic Habits ist wohl jenes Buch, das ich am häufigsten weiterempfohlen habe. Es ist seit Jahren ein internationaler Bestseller und auch im Jahr 2023 war es die Nummer 1 unter allen Büchern auf Amazon und das Nummer 1 Hörbuch auf Audible. Selbst wenn du es schon gelesen hast, ein kleiner Reminder es nochmal zu lesen:

Abschließend noch ein Zitat von Dolly Parton:

“If you don’t like the road you’re walking, start paving another one.”

Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.

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